Helfer ...

Menschen, die anderen helfen, dürfen sich gut um sich selbst kümmern und gut für sich sorgen.
Wer sich in Helferberufen ausbrennt oder sich für andere ‚aufopfert‘, tut weder sich noch seinen Mitmenschen damit etwas Gutes
Viele haben schon in der Kindheit gelernt, dass ein Mensch, der für andere da ist und ihnen hilft, ein guter Mensch ist. Ihr Helfermotiv rührt meist daher, dass jemand in der Familie (Vater, Mutter oder andere) als leidend und schwach wahrgenommen wurden und Helfen die Aufmerksamkeit und Anerkennung bringt, nach der sich jedes Kind sehnt. Kleine Kinder versuchen innerlich instinktiv (ähnlich wie viele Hunde und Katzen), diejenigen, von denen es abhängig ist, zu stützen oder gar zu retten und übernehmen innere Lasten von ihren Eltern.. Zudem hat es in Mutter oder Vater oft ein Vorbild im ‚sich aufopfern‘ für andere. Hier liegt der Ursprung des Motivs, später einen Helferberuf zu ergreifen (Arzt, Sozialarbeiter, Psychologe, Krankenschwester, Pfleger, Tierpfleger u.a.)
Seinen Mitmenschen beizustehen, sie zu unterstützen, zu pflegen ist eine wunderbare Sache, führt aber oft zum erschöpft-, depressiv und ausgebrannt Sein des ‚Helfers/Retters‘. Das müssen heute auch sehr viele Frauen und Männer in Pflegeberufen bitter erfahren.
Jemandem zu helfen hat dann nichts mit Liebe zu tun, wenn der Helfer sich selbst nicht liebt und mit sich, seinem Leben, seinem Frau- oder Mann-Sein im Frieden und glücklich ist und sich selbst nicht ein gutes Maß an Zuwendung, Zeit, Ruhe, Muße und Lebensfeier schenkt.
Zudem ruft der Helfer dann, wenn er selbst leidet, im Anderen, dem er hilft oder geholfen hat, Schuldgefühle hervor. In vielen erwachsenen Kindern schlummern unbewusst Schuldgefühle, weil Mutter oder auch Vater sich ein Leben lang abgerackert haben, damit ‚Ihr es einmal besser habt‘.
Sorge für dich selbst mindestens so gut, wie du für andere sorgst. Denn nur dann hast du genügend Freude und Kraft, für andere da zu sein, ohne drauf zu zahlen.
Urheber des Textes © Robert Betz