Voll Daneben ...

Hallo unbekannte Dame im violetten Mazda Cabrio mit Pinneberger Kennzeichen.
Ich möchte mich ganz aufrichtig dafür entschuldigen, dass Ihre Fahrt durch Haale wegen eines Feuerwehreinsatzes nicht wie gewohnt verlaufen ist.
Es ist sehr bedauerlich, dass Sie in der Sechziger-Zone Ihre Geschwindigkeit von 100 km/h tatsächlich nicht nur auf 60 km/h reduzieren mussten, sondern Sie mussten wegen uns Feuerwehrleuten sogar kurz anhalten.
Ich möchte an dieser Stelle kurz erläutern, dass wir nach fast sieben Stunden Einsatz damit beschäftigt waren unser Feuerwehr Auto für den nächsten Einsatz zusammen zu packen.
Da wir unsere insgesamt sieben Schläuche, die wir vorher während des Einsatzes über die Straße gelegt hatten, schon abgebaut haben, haben wir die Hauptstraße wieder freigegeben.
Ziel ist es auch, schnellstmöglich dem Schulbus, dem Milchlaster, dem Lebensmittellieferant und allen andern freundlichen Mitmenschen den Umweg über die verschmutzten und schmalen Nebenstraßen zu ersparen.
Und gnädige Frau verzeihen Sie mir bitte, dass ich Ihnen unflätig hinterher gebrüllt habe, wo Sie doch nur zügig die Einsatzstelle passieren wollten.
Ich hab das gemacht, um Sie davor zu bewahren das Ihnen womöglich ein Kamerad unvorsichtig vor Ihren flotten Flitzer läuft.
Leider kommen nicht immer alle Kameraden ausgeschlafen zum Einsatz, weil sie bedauerlicherweise z.B. Nachtschicht haben oder um 5:00 Uhr zu melken beginnen müssen und andere Arbeiten, die Ihnen den Lebensunterhalt sichern, die dazu führen, dass dann eben nach weiteren 7 Stunden Einsatz im strömenden Regen die Aufmerksamkeit vielleicht etwas nachlässt.
Aber für all diese widrigen Dinge hatten Sie keinen Blick und keinen Sinn, da Sie von mir in meiner gelben Einsatzleiterweste offensichtlich total geblendet waren.
Unter all diesen Umständen fasse ich mit meinen über 40 Jahren, grauen Haaren und weiteren kleinen Alterserscheinungen Ihre Worte
"Werden Sie erst mal erwachsen!" 
als freundliches Kompliment auf.
Vielen herzlichen Dank und allzeit gute Fahrt!

Quelle: Internet • Facebook • Urheber Text © Philipp Zur Weihen